Die Forschung hat die Bedeutung von Bindungs- und Beziehungskompetenz mehrfach nachgewiesen. Die Fähigkeit, professionell Beziehungen aufbauen und halten zu können, ist ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg bei der lerntherapeutischen Arbeit. Durch bisherige negative schulische Lernerfahrungen häufig verunsicherte Kinder, Eltern und Lehrkräfte profitieren von der Beziehung zur LerntherapeutIn.
Die Beziehung zum Kind
Gerade ein in seiner Entwicklung wie auch immer gehandicaptes Kind benötigt eine Person, die es emotional „erreicht“. Es in seinen aktuellen Grenzen genauer sieht und darin akzeptiert und zugleich andere (bisher kaum) gesehene bzw. gewürdigte Möglichkeiten „entdeckt“ und einbezieht.
Die Beziehung zu den Eltern
Die meisten Eltern sind durch die problematisch werdende Lerngeschichte ihres Kindes stark verunsichert, manche sind „enttäuscht“ oder gar „gekränkt“, andere waren, sind und bleiben überfordernd, manchen fehlt – nach vielen schwierigen Erfahrungen – das Zutrauen; wieder andere Eltern wirken in ihrer Hilflosigkeit "desinteressiert". Für eine Entlastung des Kindes ist es in jedem Fall hilfreich, die Eltern „zu erreichen“ und sie zur Mitarbeit zu gewinnen, denn in diesem Fall erzielt eine Lerntherapie ihre größte Wirkung. Auch bei dem Ansatz „Lerntherapie in Schule“ ist die Elternmitarbeit enorm wichtig und sollte Voraussetzung für die Aufnahme des Kindes in das Angebot sein.
Die Beziehung zu den Lehrkräften
Im Zusammenhang mit, womöglich langwierigen, Lernproblemen ist nicht selten die Beziehung zwischen Lehrkräften und einem Kind erschwert, und sehr häufig auch die Beziehung zu dessen Eltern. Hier kann sich die LerntherapeutIn mit ihrer professionellen Beratungs- und Beziehungskompetenz konstruktiv einsetzen und wirkungsvoll vermitteln.
Für die interdisziplinäre Kooperation, auch ggfs. mit weiteren Fachkräften (z.B. Logopädie, Ergotherapie), bringt die Lerntherapeutin neben der Kenntnis von deren spezifischen Angeboten einen kooperativen Arbeitsstil mit.